Zeit die Elektrik zu studieren!

Leider ist es immer noch kalt und es schneit. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen eine gute Gelegenheit die Elektrik zu studieren. Es ist halt noch solide Elektronik, teilweise mit Relais und noch gut zu verstehen. Eigentlich habe ich nur zwei Besonderheiten erkannt, nämlich eine Zündeinschaltverzögerung und eine Einfahrverzögerung. Ersteres braucht es, damit es die Proppellerblätter nicht gleich mit Wucht aufreißt, wenn der Motor zündet. So soll der Anlasser die Blätter erst schon mal teilweise entfalten, bevor dann der Motor das weitere Auffalten erledigt. Das Zeitglied soll so maximal um die 5 Sekunden Verzögerung bringen.

Zündverzögerer, noch solide aufgebaut!

Zum Einfahren muss natürlich sicher gestellt sein, dass der Motor auch sicher steht. Dafür gibt es ein weiteres Zeitglied, das 12 Sekunden Verzögerung schafft. Das ist eher viel und sollte definitiv reichen. Ich glaube inzwischen, dass auch wenn die Elektrik einen Fehler hätte, dieser zu finden und auch zu beheben ist. Man hat es nur mit gängigen Bauteilen zu tun. Noch nichts mit Mikrocontroller und Software, zum Glück. Denn die Firma Fischer hat die Pflege des Top einfach aufgegeben. Die bauen schon seit längerer Zeit nur mehr Pilotensitze. Der künftige Musterbetreuer, die Firma Lindner, wird da wohl auch nicht so viel helfen können. Der Herr Lindner sagt mir, dass er sich primär mit dem Rückbau beschäftigen muss, denn dafür gibt es bisher auch keine Arbeitsanweisungen. Aber ich will das nicht, der Motor wird wieder laufen, da bin ich sicher!

Ausgebremst!

Ja leider. Die “Hochzeit” muss warten. Aber es wäre alles bereit, auch das Cockpit ist inzwischen hergerichtet, heißt teilweise neu lackiert und die Intrumente samt Oudie optimiert. Die Zusatzteile, wie Temperaturanzeige, Drehzahlmesser usw. für das Top sind geprüft und saniert, auch die Bowdenzüge, also alles bereit. Wenn der Schneefall aufhört, dann…

Weiter geht’s…

Es ist leider noch saukalt. Deshalb erst mal nur den Hänger holen und die richtigen Dinge zwecks Check und Bearbeitung ausbauen. Wenigstens steht der Flieger vor der Türe, so kann ich schnell wieder ins Warme. Eine Werkstatt, wo der Flieger reinpasst, hätte was. Unsere Nachbarin, die Irmgard Lamby, hat das. Ihr Mann hat sich Anfang der 1970iger Jahre sein Haus, heißt den Keller, praktisch nach den Maßen des Flugzeugs gebaut, sodass es auch gut reingepasst hat. Das Flugzeug war ein Diamant. Leider ist der Hans Lamby 1976 in das Lawinensprengseil am Geigelstein geflogen und tödlich abgestürzt. Sehr tragisch damals. In der SGSM Chronik aus dem Jahr 1976 kann man das nachlesen. Es war auch sonst eine spannende Zeit. Streit und viel Ärger gab es damals auch schon.

Die Gelegenheit war günstig, so konnte ich auch gleich mal die Dimona aus dem Winterschlaf wecken. Sie ist klaglos angesprungen und alle Systeme arbeiten einwandfrei. Seit die Schläuche getauscht sind bleibt sogar die Luft in den Reifen!

Geschafft!

Und keine Teile sind übrig geblieben! Das Wartungshandbuch umfasst ganze 48 Punkte, die bearbeitet werden müssen!! Nachdem es laut IHP keinen Zeitablauf (früher 10 Jahre) mehr für die Grundüberholung gibt, habe ich alle vakanten Teile nach Zustand beurteilt. Laufzeit hat der Motor ja erst 75 Stunden, also weit weg von 300 Stunden für die Grundüberholung. Alle Gummi und Kunststoffteile, z.B. Schläuche und Membranen, waren gut zu ersetzen. Kugellager und Elektroteile wissen ja ohnehin nicht wann 10 Jahre um sind.
Eigentlich schade, dass ich schon fertig bin, ist eine befriedigende Arbeit. Aber auch schön, dass das Projekt (bis jetzt) gelungen ist. Es folgt erst mal ein Dichtigkeitstest, heißt ein Betankungs- und Enttankungsvorgang. Ist der Test o.k. dann muss das Top für die weiteren Aktionen auf den Rumpf geschraubt werden. Es muss sich zeigen, ob das Zusammenspiel mit den Einbauten im Flugzeug noch klappt. Elektrik, Ausfahren, Einfahren und schließlich Anlassen werden die nächsten Schritte sein. Bin gepannt, ob der Motor läuft und die nötige Leistung bringt…