Schöne Ausflugsziele
Wössner Seeräuberspiel 2020!
Geschichte des Traditionellen Wössner Seeräuberspiels
In einem Aufsatz des Bayernheftes Nr. 47 Chiemgau schrieb Ludwig Lechner:
“Ein weiser Alter, der die Geschichte seiner Heimat im Leib hat wie ein Buch, erzählt die Sage:
Die Ungarn brachen im Chiemgau ein und raubten, sengten und mordeten.
Dörfer um den See fallen ihnen zum Opfer, Burgen und Klöster. Auch das
altehrwürdige Nonnenkloster Frauenwürth bleibt nicht verschont.
Die
Bewohner des abgeschiedenen Achentales erfahren von dem Unheil durch
Brandröten und Feuersäulen; es kommen verstörte Flüchtlinge, Männer,
Frauen und Kinder, die sich von den vertierten Horden im Gebirge retten,
aber auch Genossen werben wollen zum Kampf.
Wo die Tiroler Achen aus
dem Bergtor zwischen Hochplatte und Hochgern brausend, stürmend
hinausstürzt in die Weite des moorigen Seelandes, da stand einst wie mit
dem Fels verwachsen die Rettenburg. Dort hauste ein mutiger Ritter, ein
echter Rettenburger, Schutzherr des Volkes.
Der ruft schnell die
Mannen von Wössen zusammen und bewaffnet sie, und der mächtigen Achen
gleich stürmt der Hauf hinaus auf den Feind: Die “Seeräuber vom
Chiemsee”.
Wie viele dieser Steppenwölfe sie erschlagen haben, meldet
die Sage nicht, wohl aber, daß die Wössner die Achen herauf heimzogen
mit einem erbeuteten Schiff und vielen gefangenen Räubern.
Kein
Wunder, daß die Mannen von Wössen die Heldentat ihrer Ahnen nicht
vergessen haben und die Erinnerung daran dem Kind, dem Jüngling, dem
Mann und dem Greis erhalten wollen durch das Spiel: Die Seeräuber vom
Chiemsee.”
Die bewiesene Geschichte sieht allerdings etwas anders aus:
Karl
der Große vernichtete mit seinem fränkischen und bayerischen Heer 795
n.Chr. die Awaren in der ungarischen Tiefebene. Nunmehr siedelten die
Bayern von Westen her kommend verstärkt in der Ostmark. Von Osten her
rückte das Reitervolk der Magyaren oder Ungarn in die Tiefebene ein.
Ab
899 n. Chr. fielen die Ungarn in die bayerischen Ostmarken ein. Im Jahr
darauf drangen die ersten Reiterschwärme bis zur Enns vor. 907 n. Chr.
unternahm das bayerische Heer unter Marktgraf Luitpold einen Gegenstoß,
wurde aber bei Preßburg vernichtend geschlagen, ein Großteil des alten
bayerischen Adels fiel.
Die bayerische Heimat war nun wehrlos.
Die ungarischen
Reiterhorden verwüsteten in jährlichen Raubzügen ganz Süddeutschland. Es
ist bewiesen, daß 907 n. Chr. auch die Chiemseeklöster zerstört wurden.
Erst ein 10-jähriger Waffenstillstand unter König Heinrich wendete die
jährlichen Schrecken.
In dieser Zeit wurden die Städte befestigt und
Burgen gebaut. Im Achental entstanden wohl ab 920 n. Chr. die Burgen
Hohenstein, Velse, Streichen und die Rettenburg. Zu dieser Zeit
herrschte im Chiemgau das Geschlecht der Sighartinger, welches aus dem
Mittelrhein stammte.
954 n. Chr. kam es zu erneuten Verwüstungen
durch die Ungarn. Erst 955 n. Chr. wurden die Ungarn durch Otto den
Großen auf dem Lechfeld vernichtend geschlagen. Damit war die Bedrohung
aus dem Osten für Jahrhunderte gebannt. Dem Volksmund nach wurden viele
Ungarn gefangen und mußten Frondienste leisten.
So soll z.B. laut
Vinzenz Bachmann das Achentalwehr bei der Gransmühle durch gefangene
Ungarn errichtet worden sein. Angesiedelt wurden sie in der Feldwies.
Ihre Nachkommen waren im Achental wegen ihrer Schlitzaugen und dem
gekonnten Anbau von Zwiebeln und Knoblauch bekannt.
Was war nun der Grund für unsere Vorfahren als Schauspieler aufzutreten?
Wahrscheinlich
war auch ein kleiner Nebenverdienst in Form von Spenden in den kargen
Wintermonaten willkommen. Im Sommer waren die Wössner mit der
Landwirtschaft und der Samerei voll beschäftigt. Im Winter waren Sie
aber mit der Holzarbeit und dem Holzziehen wohl nicht ausgelastet.
Der Bericht dazu, mit vielen schönen Bildern von Ludwig Flug, im Traunsteiner Tagblatt!
Und noch eine schöne Ecke!
Das Moorgebiet Schwemm in Walchsee ist sowohl im Sommer als auch im Winter einen Besuch wert. Ideal zum Wandern oder Langlaufen. Parken bei der Golfwirtschaft Moarhof, wo im Winter immer Platz ist. So weit hinten ist es auch nicht mehr überlaufen. Eine schöne Langlaufrunde gibt es um den Miesberg, allerdings 15 Kilometer und je nach Schneelage ist es auch nicht immer möglich. Letztes Jahr war es perfekt, heuer geht es leider nicht, vielleicht nächstes Jahr wieder.
Richtung Rettenschöss Schwemm Moor mit Miesberg/hinten Zahmer Kaiser Richtung Winkl/Ottenalm/Walchsee/Kössen/Unterberg Wie entsteht Moor? Das waren noch Zeiten Fliegt besser wie wir, auch rückwärts! Winterruhe im Moor Brennkopf mit Hitscher Alm Beim Blindauer Stüberl, der beste Kuchen weit und breit!