Hätte ich nicht gedacht …

… dass der Service aus China so gut ist! Mein 300 W Wechselrichter für den Speicher, knapp 2 Jahre alt, tat nicht mehr, bzw. hatte keine Verbindung zum WLAN. Habe ich mir gedacht, ich schreibe einfach mal den Hersteller in China an. Es ergab sich eine nette Konversation mit dem Ergebnis, dass ein Techniker der Firma den Fehler analysierte und erkannte. Die Firma hat mir dann tatsächlich ein Ersatzteil geschickt, bezahlt habe ich allerdings das Porto (12,50 €). Der Einbau war nicht einfach, aber habe es geschafft, der Wechselrichter läuft wieder einwandfrei! Resümee, eine unerwartet gute Erfahrung mit der Firma Y&H yonghuisolar

Jahresstatistik 2024 …

… für PV mit Speicher und E-Auto.

Achtung! Diesen Artikel sollte nur lesen, wer sich selbst intensiv mit PV, E-Auto und evtl. Wärmepumpe beschäftigt!

Zuerst die PV (9,6 kW peak). Erzeugt 9.424 kWh, das ist etwa wie 2023. Könnte mehr sein, gab auch schon Jahre mit mehr Sonne und damit deutlich über 10.000 kWh.

Selbst verbraucht haben wir 2.403 kWh, macht einen Eigenverbrauchsanteil von 25 %. Der Speicher von 2,5 kWh bringt eine Mehrnutzung im Eigenverbrauch von knapp 400 kWh. 80 kWh gehen leider verloren, der Wirkungsgrad ist ähnlich wie beim Auto 80 %. Der Speicher bringt 5 % mehr Eigenverbrauchsanteil, der damit von ehemals 20 auf 25 % gestiegen ist. Obwohl die Speicherpreise ja aktuell stark gesunken sind, würde mir eine Vergrößerung des Speichers nichts bringen. Mein Grundverbrauch in der Nacht ist nur ca. 100 Wh pro Stunde, da gibt es nichts mehr zu sparen. Warum ist der Grundverbrauch so niedrig? Weil ich alle Stromfresser ersetzt habe! Primär die Kühl- Gefrierschränke, den Trockner, die Heizungspumpe, alle Glühbirnen und kein Standby. Es ist immer noch besser Strom einfach zu sparen als ihn mit PV zu erzeugen oder billig einzukaufen!

Eine Frage wäre noch, würde mir ein Vertrag mit Börsentagesstrompreisen was bringen, z.B. Tibber? Die Antwort, in Kombination mit PV und Speicher eigentlich nicht, evtl. mit Wärmepumpe, aber auch da ist die Frage, ob sich das Risiko mit den großen Preischwankungen lohnt. Im Jahr 2024 war der Börsenpreis plus Netzkosten, Tibberkosten und Steuern im Jahresdurchschnitt bei 32 Ct. Fakt ist ja, dass die Netzentgelte und Tibberkosten immer Preisbestandteil bleiben, nur der reine Strompreis ist variabel. In Planung ist da eine Gesetzesänderung, wonach die Netzentgelte an den Strompreis gekoppelt werden, das wäre dann natürlich schon ein besserer Anreiz. Ob und wann das aber kommt?

Leider musste ich 2024 dann doch 1.242 kWh Strom dazu kaufen (2023 nur 972 kWh), wollte eigentlich unter 1.000 kWh bleiben. Was ist der Grund? Es war einfach so, dass wir mit dem E-Auto bei gutem Wetter unterwegs waren, bei dem wir laden hätten können, und wir deshalb öfter mal in der Nacht aus dem Netz laden mussten. Irgendwie ist das logisch.

Der Stromverbrauch ohne E-Auto war, etwa wie letztes Jahr, 2.092 kWh, alles gut.

Der ZOE hat 8.429 km gefahren, hat dafür zu Hause 1.175 kWh geladen, an Ladesäulen noch dazu 89 kWh, macht übers Jahr einen Stromverbrauch aus dem Netz von 15 kWh/100km. Der Wirkungsgrad ist leider nur 80 %, das heißt das Auto fährt mit 12 kWh/100km, sensationell finde ich. Wir fahren allerdings viel Landstraße und Autobahn sehr gemäßigt. Wenn ich das in Euro umrechne, dann haben 100 km mit dem ZOE ca. 2,30 € gekostet, denn die Masse des Stroms kommt aus der PV und der kostet nur 10 Ct/kWh. Selbst aus der Steckdose kostet mich der Strom momentan nur 26,42 Ct/kWh bei 114,24 € Grundgebühr (Vertrag bei LOGO Strom ohne Prämien). Strom ist so teuer wie vor den ganzen Krisen. Momentan steigt er allerdings leicht, aber selbst das E-Werk Unterwössen hat für 2025 faire 31,99 Ct bei 174,70 € Grundgebühr.

Noch zur Heizung. Haben 1.932 Liter Öl gebraucht, Kosten ca. 1.800 €. Der Energiebedarf für’s Haus also ca. 20.000 kWh. Umgerechnet auf eine Wärmepumpe wäre das ein Strombedarf von ca. 6.000 kWh. Würde ich den Strom komplett kaufen, dann käme ich auf 1.600 €. Ein Teil käme aber aus der PV, also Betriebskosten mit installierter Wärmepumpe ca. 1.400 €/Jahr, bei den momentanen Strompreisen. Resümee, eine Wärmepumpe wäre im Betrieb billiger, hat aber natürlich einen wesentlich höheren Anschaffungspreis, warum auch immer. Die Förderung abgerechnet, käme ich auf so 10.000 €, eigentlich dann ganz o.k. Mittelfristig führt kein Weg an einer Wärmepumpe vorbei, egal ob altes oder neues Haus. Es verhält sich wie beim E-Auto. Eine Wärmepumpe ist einfach ein Wunderding, man steckt einen Teil Energie rein und bekommt das Vierfache einfach so heraus, besser und effizienter geht es nicht!

Die Schlussfrage eigentlich immer, rentiert sich der Aufwand für PV und Speicher? Na ja, die ganze PV und der Speicher haben aktuell eine Rendite von 2 %, maximal waren es mal 3 % (Festgeld brächte auch 3 %). Trotz E-Auto und Speicher schaffe ich nicht mehr Eigenverbrauchsanteil als 25 %. Und was versaut eigentlich die Rendite? Der so niedrige Strompreis und dazu mein geringer Verbrauch! Bei 26,42 Ct pro kWh wäre es geschickter einfach alles in die Steckdose zu stecken und gar nichts zu machen. Aber wer weiß, vielleicht wird der Strom ja wieder wesentlich teurer, dann schaut es anders aus. Wobei das wieder eher unwahrscheinlich ist, je mehr Strom wir alternativ erzeugen, desto billiger wird er werden!

Fakt für uns, die PV mit Speicher macht Spaß, das E-Auto macht großen Spaß. Und wenn wir wieder mal spontan auf den Großglockner fahren, dann müssen wir kein schlechtes Gewissen haben. Die Masse des Stroms geht direkt vom Dach ins Auto und dieses hinterlässt dann keinerlei Dreck, zumindest nicht aus dem Auspuff. Inzwischen weiß man auch, dass die Akkus locker ein ganzes Autoleben halten, ein paar hunderttausend Kilometer sind sicher drin. Und recyclen werden sich die Akkus bestimmt auch irgendwann lassen.

Ein Manko soll nicht unerwähnt bleiben, der ZOE hatte Listenpreis 38.500 €, jetzt würden wir keine 15.000 € mehr dafür bekommen. 2020 gab es allerdings Förderung, Rabatt und nur 7 % Mehrwertsteuer, das Auto hat uns damit nur noch 25.000 € gekostet. Über 5 Jahre 10.000 € Wertverlust, das schaut dann wieder erträglicher aus. Momentan gibt es auch keinen Grund das Auto zu verkaufen, es funktioniert völlig fehlerfrei, hat einen großen Akku, hat alle nützlichen Features und braucht so gut wie keine Wartung. Wir hoffen, dass es so bleibt…

5 Jahre PV auf dem Dach …

… und keinerlei Probleme damit. Ja, schnell vergeht die Zeit. Die Zwischenbilanz unserer PV Anlage ist äußerst positiv. In den 5 Jahren hat sie 50.039 Kilowattstunden Strom aus der Sonne eingefangen, das macht im Schnitt ca. 10.000 kWh im Jahr. Selbst verbrauchen, obwohl E-Auto, konnten wir nur ca. 20 %, also 10.000 kWh in den 5 Jahren. Durch den neuen 2,5 kWh LiFePO Speicher schaffen wir aktuell jetzt ca. 25 %, also 2.500 kWh im Jahr. Kaufen müssen wir aktuell nur noch unter 1.000 kWh jährlich.

Zur Frage, rentiert sich das? Ja und nein, es hängt vom Strompreis ab. Und auch davon wie lange die Anlage hält. Meine Rechnung basiert auf 20 Jahren Laufzeit. So lange bekomme ich auch Einspeisevergütung, allerdings aus heutiger Sicht noch sehr gute 10 Ct pro kWh. In den 5 Jahren schwankte die Rendite demnach immer so zwischen 2,4 % und 3,8 %, je nach Strompreis und Stromertrag. Aktuell ist es eher wieder schlecht, denn der Strompreis liegt bei nur mehr 26 Ct. Konkret wäre es also ungefähr so, wie wenn man das Geld in der Zeit als Festgeld angelegt hätte. Resümee, wegen der Rentabilität braucht man keine PV-Anlage, da ist es vielleicht sogar besser einen Stromvertrag mit Börsenstrompreisen abzuschließen und sein E-Auto dann zu laden, wenn der Strom nichts kostet! Aus Umweltgesichtspunkten macht es aber unbedingt Sinn eine PV Anlage zu haben, auch eine Balkonsolaranlage ist nicht verkehrt!

Wie sind die Zukunftsaussichten? Langfristig werden wir den Strom ganz aus regenerativen Quellen haben und diese Stromerzeugung wird dauerhaft sehr billig sein. Die Strompreise werden entsprechend keine inflationären Tendenzen bekommen, sodass wir hier trotz allen Unkenrufen und Bedenken in eine gute Zukunft gehen. Und eine Bemerkung. Ich verstehe nicht, warum es jetzt Mode ist, auf den Grünen rumzuhacken. So wollten und wollen genau das Richtige! In absehbarer Zeit werden wir nur noch regenerative Energie haben, wir werden mit Wärmepumpen heizen und werden nur noch Elektroautos fahren! Die Industrie wird zusätzlich Energie aus Wasserstoff nutzen. Und warum auch nicht, diese Energie kostet fast nichts und steht uns zur Verfügung solange es die Sonne gibt!

Es hilft auch mal über die deutschen Grenzen hinauszuschauen. In China sind schon mehr wie die Hälfte der neu zugelassenen Autos elektrisch angetrieben. Die Chinesen werden viele der geplanten Kohlekraftwerke gar nicht mehr bauen, weil sie auch massiv in Solar und Wind investieren. In Großbritannien wurde gerade das letzte riesige Kohlekraftwerk stillgelegt, auch weil sie auf Sonne und Wind setzen und leider auch auf Atomkraft. Das kommt ihnen aber ganz teuer zu stehen, sie hätten es wohl lieber gar nicht erst angefangen. Ein guter Artikel dazu vom ZDF. Und wir zerbrechen uns den Kopf wie wir den Verbrenner und die Ölheizung länger behalten können? Jammern den Atomkraftwerken hinterher, die kein Mensch mehr braucht, die unendlich teuer sind und wo wir jetzt noch nicht wissen, wohin mit dem ganzen strahlenden Müll. Ich denke Deutschland darf die Entwicklung hin zu regenerativer Energiegewinnung und Nutzung von Strom nicht bremsen, im Gegenteil, wir müssen noch schneller und besser werden! Leider entwickelt sich die politische Landschaft dafür eher in die falsche Richtung. Fakt ist aber auch, dass 80 % unserer Bevölkerung nicht extrem rechts wählen, das gilt es festzuhalten! Vielleicht wird die Zukunft gar nicht so schlecht, wie wir jetzt glauben!