Erfahrung nach 3.000 Kilometern!

Schön langsam wird es unübersichtlich. e-208, Corsa-e, ID.3, Kona, Leaf, e-Niro, Citigo e, SMART EQ, ZOE Z.E. 50 usw. usw. Diese Modelle sind noch im bezahlbaren Bereich. Aber, sie unterscheiden sich bei den technischen Daten doch erheblich. Nicht so sehr beim Verbrauch, der hängt ja sowieso viel mehr von der Fahrweise ab, aber dann doch bei der Batteriegröße, damit Reichweite, und bei der Ladetechnik. Hier ist alles dabei, von Einphasig AC bis Schnellladung mit 150 kW DC.

Für mich hat sich folgendes herauskristallisiert:

* Die Batterie sollte für ca. 400 km reichen, sie hat damit bei Kleinwagen ca. 50 kWh Kapazität, das Auto ist damit schwer aber noch nicht zu schwer. Der neue ID.3 mit 77 kWh wiegt 1,9 Tonnen leer und kann wegen fehlender Zuladung nicht mal mehr mit 5 Personen gefahren werden, hat kein Panoramadach und keine Anhängekupplung mehr, sogar das Gewicht des Fahres ist begrenzt?

* Wann immer es geht sollte die Batterie schonend zu Hause geladen werden. Gut sind dabei 5 kW Starkstrom, damit wäre eine leere Batterie in 12 Stunden voll. Zur Not geht es auch mit einer Steckdose und 3 kW, das dauert halt dann ca. 20 Stunden. Die Batterie wird ja ohnehin nicht immer ganz leer sein. Unterwegs hat man praktisch an allen Ladestationen 22 kW zur Verfügung, heißt auf 80 % laden dauert 2 Stunden. Mit diesen allgemein verfügbaren 22 kW sollte das Auto definitiv ladbar sein, 11 kW, wie bei diversen Autos eingebaut, machen keinen Sinn. Auf der anderen Seite, Schnellladen mit 100 oder 150 kW ist ja ganz nett, aber wo gibt es Ladestationen dafür? Und wenn, dann nimmt z.B. Ionity 79 Cent/kWh! Für ein Kleinwagenklasse E-Auto reichen definitiv 50 kW Schnellladung, und die braucht man eh nur bei großen Strecken auf der Autobahn. Ladedauer 50 Minuten auf 80 %, genau richtig für eine Kaffeepause, die man ohnehin regelmäßig machen sollte. Ich habe einen ADAC-Vertrag von EnBW, zahle Europaweit 29 Cent für AC Laden und 39 Cent für DC Laden, da kann man nicht meckern. Es macht somit auch keinen Unterschied, ob ich zu Hause oder an einer Ladestation lade, es ist der selbe Preis. Allerdings, wenn die Sonne scheint und ich von der PV Anlage laden kann, dann ist es perfekt, nur 10 Cent/kWh! Ich lade da auch immer mit 5 kW, das passt dann gut zur PV Anlage, die eine Spitzenleistung von 8kW hat.

* Nach meiner Erfahrung sollte das Auto sehr gut rekuperieren, heißt man sollte so gut wie ohne Bremse fahren können, das spart enorm Energie. Nach meiner Messung so um die 2 bis 3 kWh auf 100 km. Mein Verbrauch liegt momentan zwischen 11,5 (schönes Wetter, am Tag, viel Landstraße) und 14,5 kWh (Nacht, Regen, Kälte, viel Autobahn) auf 100 km. Reichweite also zwischen gut 300 und 400 km. Nicht verkehrt ist, wenn das Auto einen guten Wirkungsgrad hat, heißt mit einer Wärmepumpe heizt/kühlt und einen guten Motor hat. Idealerweise ein fremderregter Drehstrom-Synchronmotor, denn der ist umweltfreundlich, weil er keine speziellen Metalle für die Magneten braucht. Und er lässt sich sehr gut regeln, speziell beim Rekuperieren, denn da kommt es darauf an, dass die Magneten dosiert abgeschaltet werden können. Aber das zu erklären ginge hier zu weit.

* Der Trend geht dazu, dass viele Funktionen im Auto nur noch über das Menü im großen Display zu bedienen sind. Ich bin da skeptisch, denn während der Fahrt am Display rumspielen lenkt doch brutal ab. Alle wichtigen Funktion sollten über gut erreichbare Knöpfe zu bedienen sein, denke ich.

* Im Innenraum wird oft billiges Plastik verarbeitet, das schon nach kurzer Zeit verkratzt ausschaut. Das würde mich zumindest stören.

* Die vielen Sicherheitsfeatures, die man heute so kaufen kann, finde ich sehr lohnenswert. Rückfahrkamera, Spurhalteassistent, Notbremsassistent, Toter Winkel Warner, automatisches Auf- Abblenden, Kurvenlicht, Abstandswarner, Verkehrszeichenerkennung, um ein paar wichtige zu nennen. Ich möchte sie nicht mehr missen.

Elektroautos verursachen deutlich weniger CO₂ als bisher angenommen!

Problem beim Thema Elektroauto ist, dass sich in kurzer Zeit die Argumente dafür oder dagegen in vielen Punkten geändert haben. Das gilt z.B. für die Technik der Autos, für die Batterie und deren Herstellung, die Reichweite, die Lademöglichkeit, die Abrechnung der Ladungen. Vieles, was früher als Problem gesehen wurde, gibt es inzwischen nicht mehr. Aber eine Frage steht primär immer im Raum, wie schaut es mit der Gesamtökobilanz aus? Dazu hat der Spiegel heute auf eine neue Studie der Technischen Universität Eindhoven hingewiesen. Diese stellt das Elektroauto mehr und mehr in ein besseres Licht. Hier geht es zu dem Artikel.

Und hier ein aktueller Artikel mit ausführlichen Erklärungen, was sollte man wissen, bevor man ein Elektroauto kauft!

ZOE – Energieverbrauch?

Die Tour nach Krimml war wieder ein guter Gradmesser für die Effektivität eines Elektroautos. Die einfache Strecke über Kitzbühel und Paß Thurn waren 100 km. Gesamt für die 200 km haben wir einen halben Tank, heißt 25 kWh verbraucht. Das entspricht ziemlich genau 3 l Benzin. Kaum zu glauben, das Auto würde also 1,5 l Benzin, vom Energiegehalt her, für 100 km verbrauchen! Warum ist das so? Weil ein Elektromotor einen sehr hohen Wirkungsgrad hat und weil beim Bergabfahren und Bremsen einer großer Teil der Energie wieder zurückgewonnen wird, die beim Hochfahren und Beschleunigen mehr verbraucht wurde. Wenn die Akkuladung dann noch dazu von der Sonne oder aus regenerativen Quellen kommt, dann ist so ein Auto extrem umweltfreundlich. Und wenn man die Akkus noch dazu mit regenerativer Energie herstellt, BMW will das z.B. machen und wenn eine Recyclingmöglickeit für die Akkus geschaffen wird, was technisch überhaupt kein Problem ist, dann wird die Zukunft ganz sicher dem elektrischen Antrieb gehören!

Vom Dach in den (Elektro-) Autotank!

Es funktioniert perfekt, die Sonnenenergie aus den Solarzellen auf dem Dach wandert direkt in den Tank des Zoe! Natürlich wird alles über Apps gesteuert und kontrolliert.

Die PV-Anlage erzeugt schon ab ca. 10 Uhr mehr als 6 kW. Der Spitzenwert liegt dann bei 8 kW.
Verbindung zur Wallbox. Sie lädt auf drei Phasen (Starkstromsteckdose ist dafür nötig) mit jeweils 10 A. Das ergibt dann eine Gesamtladeleistung von 5,26 kW. Damit der Akku nicht auf 100 % geladen wird, macht meist keinen Sinn, kann man eine Vorgabe für die Lademenge machen, in obigem Ladevorgang sind 12 kWh eingestellt. Die optimale Lademenge ist bei mir leicht auszurechnen, denn 10 % Akkukapazität entsprechen ca. 5 kWh. Will ich also z.B. von 60 % auf 80 % laden, dann müssen zusätzlich 10 kWh rein. Mit den Ladeverlusten gerechnet ergeben sich dann die 12 kWh.
Mit der My Renault App habe ich jederzeit Zugriff auf den Zoe. Kann den Ladezustand sehen, damit auch wie weit ich damit fahren könnte. Möchte ich demnächst mit dem Auto wegfahren, dann kann ich schon vorkühlen oder im Winter vorwärmen. Die Energie dafür muss dann nicht aus dem Akku entnommen werden, sondern kommt aus der Steckdose, heißt von der Sonne. Die eingebaute Wärmepumpe ist sehr effizient, sie arbeitet mit einer Leistungszahl von 4 bis 5. Bei guten Bedingungen braucht die Pumpe nur ein Fünftel der benötigten Energie aufbringen, der Rest wird aus der Luft entnommen.