Seit 2019 habe ich PV auf dem Dach, seit 2020 ein E-Auto, 2022 habe ich alle Energie fressenden Geräte getauscht und seit diesem Jahr auch noch einen kleinen Speicher mit 2,5 kWh in Betrieb genommen. Was hat das alles gebracht?
Bis 2019 hatte ich einen Stromverbrauch von 5.500 kWh im Jahr, 2023 bin ich, ohne E-Auto, runter auf 2.200 kWh. Durch geschickte Steuerung mit dem Programm Home Assistant kann ich das E-Auto praktisch fast nur aus der PV-Anlage laden, das waren heuer 1.175 kWh. Mit Hilfe des neuen Speichers konnte ich den Eigenverbrauch aus der PV noch weiter auf 25 % steigern, heißt aber, von den erzeugten ca. 10.000 kWh kann ich leider “nur” 2.500 kWh selbst verbrauchen. Aber super ist, dass ich 2023 nur noch 972 kWh Strom kaufen musste! Bedeutet, eine Strompreiserhöhung die nächsten Jahre wird kein Problem mehr sein. Zur Zeit zahle ich 35 Cent für die kWh. Die Grundversorgung vom E-Werk in Unterwössen ist inzwischen sogar noch deutlich billiger, da werde ich im März sicher wieder wechseln müssen.
Bleibt die Frage, hat sich das Ganze auch rentiert, denn schließlich habe ich ja ca. 17.000 € für PV und Speicher investiert? Ja, es ist auch ökonomisch zumindest kein Verlustgeschäft! 2023 komme ich auf eine Rendite von 4 %, das wegen des gestiegenen Strompreises, sonst wären es so um die 3 %. Der Renditegedanke sollte aber ohnehin nicht im Vordergrund stehen, es geht schlicht darum auch etwas für die Umwelt zu tun!
Für meinen Speicher samt Wechselrichter und Ladegerät, alles DIY, habe ich ca. 1.000 € ausgeben müssen. Im abgelaufenen Jahr konnte ich damit seit Februar 344 kWh von der PV in die Nacht retten und habe somit ca. 80 € gespart. Da muss man nicht gut rechnen können, um zu erkennen, dass das eigentlich nichts bringt. Aber, es tut sich Unheimliches am Markt! Der Speicher, für den ich noch knapp 800 € bezahlt habe, kostet jetzt nur noch gut 400 €, das ist der Hammer! 450 Watt PV-Module sind vereinzelt schon für 78 € zu haben, krass! Heißt, bei diesen Preisen muss man sich auf’s Dach bauen was geht, und einen Speicher in den Keller stellen, es wird sich wahrscheinlich lohnen! Fertige 800 W Balkonsolaranlagen gibt es für 399 €, auch das ist interessant, wenn man kein Dach hat!
Update: Nach diversen Artikeln, die ich so im Internet gelesen habe, scheint es so zu sein, dass die Verbilligung bei den Modulen und beim Speicher nicht bei den Kunden ankommt. Im Durchschnitt werden wohl für eine 10 kW Anlage so ca. 24.000 € angesetzt. Vorgerechnet wird den Kunden dann eine Amortisation in 20 Jahren, was aber kein Problem wäre, denn die Anlage hält ja länger? Und natürlich wird mit einem hohen Strompreis von 40 Cent und einem Eigenverbrauch > 25 % gerechnet, was ja auch nicht stimmt. Passt also auf, da wird gnadenlos abgezockt, ähnlich wie bei den Wärmepumpen!
Am meisten bringt ökonomisch und ökologisch aber tatsächlich Strom sparen! Wenn man bedenkt, dass ich von ehemals 5.500 kWh auf 2.200 kWh runter bin, das sind 3.300 kWh weniger im Jahr! Beim aktuellen Strompreis ist das eine Ersparnis von 1.100 €, pro Jahr! Da sind die Investitionen für LED Lampen, Kühlschränke, Trockner, Heizungspumpe, usw., sehr schnell wieder hereingeholt!
Noch eine Analyse zur Heizung. Durch Optimierung meiner Heizkurve, hydraulischen Abgleich, Einzelraumthermostate und gute Wartung, bin ich die letzten Jahre runter auf ca. 2.000 Liter Ölverbrauch gekommen, das entspricht einem Energiebedarf von 20.000 kWh. Durch geschickten Öleinkauf hat mich das Heizen und Warmwasser 2023, inklusive Nebenkosten (Kaminkehrer, Versicherung) und Reparatur der Heizung, ca. 2.000 € gekostet. Was würde das für eine Wärmepumpe bedeuten? Diese würde an Energie ca. 5.000 kWh Strom benötigen, beim jetzigen Strompreis und der Annahme, dass ein kleiner Teil der Energie auch noch aus der PV zu gewinnen wäre, wären das dann ca. 1.500 € Kosten im Jahr. Gut, der Strompreis wird evtl. steigen, aber der Ölpreis über die CO2 Bepreisung natürlich auch, vielleicht sogar stärker. Wo liegt jetzt das Problem? Das Üble ist die hohe Investitionssumme! 30.000 € für die Wärmepumpe werden da bei mir aufgerufen! Dabei gäbe es eine sehr gute Wärmepumpe mit allem drum und dran für deutlich unter 10.000 € zu kaufen. Problem, man müsste sie selber einbauen. Oder man versucht so viel wie möglich an Förderung abzugreifen, dann wird es auch wieder erträglicher. Aber wo bleibt denn dann eigentlich die Förderung? Na ganz einfach, beim Installationsbetrieb! So läuft das wahrscheinlich bei vielen Förderungen?
Und noch zum E-Auto. Das war eine sehr gute Entscheidung. Der ZOE hat mich inkl. Überführung 25.000 € gekostet, denn 2020 gab es noch 9.000 € Förderung, von Renault zusätzlich noch einen guten Rabatt und die Mehrwertsteuer war ab 1.7. 2020 zwischenzeitlich nur 7 %. Bis jetzt habe ich 31.500 Kilometer gefahren, keinerlei Probleme, so gut wie keine Wartungskosten, TÜV ohne Mängel. Die Stromkosten heuer ganze 157 € (110 € von PV, 15 € aus dem Netz, 32 € von Ladesäulen) für 7.850 gefahrene Kilometer. 100 Kilometer haben mich also gerade mal 2 € für den Strom gekostet! Heißt, wenn man sein E-Auto aus dem Netz und zusätzlich aus PV zu Hause laden kann, dann fährt man brutal günstig, gefühlt fast umsonst! Problem beim E-Auto ist momentan der hohe Anschaffungspreis. Mein Zoe würde aktuell 42.000 € Listenpreis kosten, das ist ja für so einen Kleinwagen völlig verrückt!! Nachdem jetzt die Förderung wegfällt, werden sich die Hersteller sehr deutlich nach unten bewegen müssen, sonst wird es nix mit 15 Millionen E-Autos bis 2030!?