Erinnerung an Max Stadter

Einige werden sich noch an unseren Max Stadter erinnern. Er war nicht nur ein sehr guter Fluglehrer und Schulleiter der DASSU, er hatte auch ein Hobby und zwar hat er gerne Vogelhäuser gebaut. 1989 hat er dieses Vogelhaus gebastelt, ich habe es in Ehren gehalten, jedes Jahr aufgestellt und immer in Schuss gehalten. Es steht nach über 30 Jahren immer noch da wie neu!

Wössner Seeräuberspiel 2020!

Geschichte des Traditionellen Wössner Seeräuberspiels

In einem Aufsatz des Bayernheftes Nr. 47 Chiemgau schrieb Ludwig Lechner:
“Ein weiser Alter, der die Geschichte seiner Heimat im Leib hat wie ein Buch, erzählt die Sage:

Die Ungarn brachen im Chiemgau ein und raubten, sengten und mordeten. Dörfer um den See fallen ihnen zum Opfer, Burgen und Klöster. Auch das altehrwürdige Nonnenkloster Frauenwürth bleibt nicht verschont.
Die Bewohner des abgeschiedenen Achentales erfahren von dem Unheil durch Brandröten und Feuersäulen; es kommen verstörte Flüchtlinge, Männer, Frauen und Kinder, die sich von den vertierten Horden im Gebirge retten, aber auch Genossen werben wollen zum Kampf.
Wo die Tiroler Achen aus dem Bergtor zwischen Hochplatte und Hochgern brausend, stürmend hinausstürzt in die Weite des moorigen Seelandes, da stand einst wie mit dem Fels verwachsen die Rettenburg. Dort hauste ein mutiger Ritter, ein echter Rettenburger, Schutzherr des Volkes.
Der ruft schnell die Mannen von Wössen zusammen und bewaffnet sie, und der mächtigen Achen gleich stürmt der Hauf hinaus auf den Feind: Die “Seeräuber vom Chiemsee”.
Wie viele dieser Steppenwölfe sie erschlagen haben, meldet die Sage nicht, wohl aber, daß die Wössner die Achen herauf heimzogen mit einem erbeuteten Schiff und vielen gefangenen Räubern.
Kein Wunder, daß die Mannen von Wössen die Heldentat ihrer Ahnen nicht vergessen haben und die Erinnerung daran dem Kind, dem Jüngling, dem Mann und dem Greis erhalten wollen durch das Spiel: Die Seeräuber vom Chiemsee.”

Die bewiesene Geschichte sieht allerdings etwas anders aus:
Karl der Große vernichtete mit seinem fränkischen und bayerischen Heer 795 n.Chr. die Awaren in der ungarischen Tiefebene. Nunmehr siedelten die Bayern von Westen her kommend verstärkt in der Ostmark. Von Osten her rückte das Reitervolk der Magyaren oder Ungarn in die Tiefebene ein.
Ab 899 n. Chr. fielen die Ungarn in die bayerischen Ostmarken ein. Im Jahr darauf drangen die ersten Reiterschwärme bis zur Enns vor. 907 n. Chr. unternahm das bayerische Heer unter Marktgraf Luitpold einen Gegenstoß, wurde aber bei Preßburg vernichtend geschlagen, ein Großteil des alten bayerischen Adels fiel.

Die bayerische Heimat war nun wehrlos.
Die ungarischen Reiterhorden verwüsteten in jährlichen Raubzügen ganz Süddeutschland. Es ist bewiesen, daß 907 n. Chr. auch die Chiemseeklöster zerstört wurden. Erst ein 10-jähriger Waffenstillstand unter König Heinrich wendete die jährlichen Schrecken.
In dieser Zeit wurden die Städte befestigt und Burgen gebaut. Im Achental entstanden wohl ab 920 n. Chr. die Burgen Hohenstein, Velse, Streichen und die Rettenburg. Zu dieser Zeit herrschte im Chiemgau das Geschlecht der Sighartinger, welches aus dem Mittelrhein stammte.
954 n. Chr. kam es zu erneuten Verwüstungen durch die Ungarn. Erst 955 n. Chr. wurden die Ungarn durch Otto den Großen auf dem Lechfeld vernichtend geschlagen. Damit war die Bedrohung aus dem Osten für Jahrhunderte gebannt. Dem Volksmund nach wurden viele Ungarn gefangen und mußten Frondienste leisten.
So soll z.B. laut Vinzenz Bachmann das Achentalwehr bei der Gransmühle durch gefangene Ungarn errichtet worden sein. Angesiedelt wurden sie in der Feldwies. Ihre Nachkommen waren im Achental wegen ihrer Schlitzaugen und dem gekonnten Anbau von Zwiebeln und Knoblauch bekannt.
Was war nun der Grund für unsere Vorfahren als Schauspieler aufzutreten?
Wahrscheinlich war auch ein kleiner Nebenverdienst in Form von Spenden in den kargen Wintermonaten willkommen. Im Sommer waren die Wössner mit der Landwirtschaft und der Samerei voll beschäftigt. Im Winter waren Sie aber mit der Holzarbeit und dem Holzziehen wohl nicht ausgelastet.


Der Bericht dazu, mit vielen schönen Bildern von Ludwig Flug, im Traunsteiner Tagblatt!

Eine witzige Episode am Rande!